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Anwohner ärgern sich über Raser - WESER-KURIER

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Ein eher seltenes Bild: Die Anwohner Hans Czibulinski (von links), Sabine Kübler-Mächel, Jürgen Sacha, Paul Dosch-Gilbert, Kathrin Gilbert und Rainer Mächel, treffen sich bei wenig Verkehr auf der Friedrichsdorfer Straße, um über Probleme mit

Ein eher seltenes Bild: Die Anwohner Hans Czibulinski (von links), Sabine Kübler-Mächel, Jürgen Sacha, Paul Dosch-Gilbert, Kathrin Gilbert und Rainer Mächel, treffen sich bei wenig Verkehr auf der Friedrichsdorfer Straße, um über Probleme mit Verkehrsrowdys zu sprechen. (Iris Messerschmidt)

Grohn. Der sogenannte Stinkefinger, verbale Attacken, lautstarkes Motorengeheul und Poser, die mit ihren auf Hochglanz polierten Fahrzeugen eine Spielstraße als Slalom-Rennstrecke nutzen – für die Anwohner der Friedrichsdorfer Straße sind dies nicht die einzigen Verstöße, die sie tagtäglich ertragen müssen, und sie haben genug davon. So haben sie sich zusammengeschlossen, Unterschriften gesammelt und einen Bürgerantrag gestellt. Damit die Friedrichsdorfer Straße wieder das wird, was sie eigentlich ist: ein verkehrsberuhigter Wohnbereich, in dem Schrittgeschwindigkeit gefahren werden muss.

Am 31. August berät der Vegesacker Ausschuss für Straßen-, Verkehr- und Marktangelegenheiten ab 18 Uhr über den Antrag, ab 17 Uhr machen sich die Kommunalpolitiker selbst ein Bild von der Situation vor Ort.

„Es ist in den letzten Jahren kontinuierlich schlimmer geworden.“ Hans Czibulinski ist vor 25 Jahren in die Friedrichsdorfer Straße gezogen. „Anfangs war es hier sehr ruhig“, erinnert er sich. Im Lauf der Jahre allerdings hätten Verkehrsteilnehmer die Friedrichsdorfer Straße als Abkürzung entdeckt. Schnell mal durch – von der Hermann-Fortmann-Straße zur Friedrich-Humbert-Straße und zurück, „zum Einkaufen im Supermarkt an der Friedrich-Humbert-Straße, zur Arbeit oder einfach aus Spaß, zur Rushour, so zwischen 6 und 8 Uhr sowie 16 und 18 Uhr ist es am schlimmsten“, erzählt auch Anwohnerin Sabine Kübler-Mächel.

„Einmal Grohn und zurück, die Hemmungen sind restlos gefallen“, hat Hans Czibulinski beobachtet. Ein großer Auspuff, laute Musik und Geschwindigkeiten, die auf dem Kopfsteinpflaster für Dröhnen und Erschütterungen in den anliegenden Häusern sorgen – auch Jürgen Sacha ist davon genervt. „Ruft man die Polizei, winkt die schon ab. Ach ja, die Friedrichsdorfer Straße, heißt es dann. Also ist das Problem doch bekannt“, hat Jürgen Sacha erlebt. Auch, dass die Polizei schon mal Blitzer aufstellt, „außerhalb der Rushour“, bemerkt Hans Czibulinksi und dass das gar nichts bringe. Jürgen Sacha: „Die Beamten erzählen mir, dass sie zur Verkehrsberuhigung nicht so recht eine Handhabe haben.“

Während sie die Probleme aufzählen, zeigt sich ein seltenes Bild: Hans Czibulinski, Sabine Kübler-Mächel, Jürgen Sacha, Paul Dosch-Gilbert, Kathrin Gilbert und Rainer Mächel haben mehrere Minuten lang die Gelegenheit, ganz in Ruhe gemeinsam auf der Friedrichsdorfer Straße zu stehen, ohne dass ein Raser zu sehen ist. Ganz langsam – wie in der verkehrsberuhigten Zone gewünscht – nähert sich ein Fahrzeug. „Der hat uns gesehen und fährt deshalb Schritttempo“, glaubt Sabine Kübler-Mächel. Die Anwohner erklären die gerade auf der Straße herrschende Ruhephase mit einer kurzen Zeitspanne auf der Straße und dem letztem Tag der Sommerferien. „Vor kurzem gab es an der Hermann-Fortmann-Straße eine Baustelle, da war es in der Friedrichsdorfer Straße so ruhig, da konnte ich sogar morgens um 5.30 Uhr bei herrlichem Wetter in Ruhe draußen Kaffee trinken“, erzählt Rainer Mächel.

Zu diesem Zeitpunkt habe es so wenig Verkehr gegeben, dass sich Paul Dosch-Gilbert auch traute, die schon lange überfälligen Arbeiten an der Grundstücksgrenze vorzunehmen. „Das ist zu normalen Zeiten nicht möglich“, erzählen alle Anwohner. Sie haben Angst, mit hoher Geschwindigkeit angefahren zu werden. Beschimpfungen von Autofahrern, weil die Tonne für Grünabfall zum Laubfegen oder Hecke schneiden auf dem Fußgängerweg steht, seien da noch fast harmlos. „Der Fußweg ist nur durch andere Steine von der Fahrbahn zu unterscheiden, einen Höhenunterschied gibt es nicht“, erläutert Sabine Kübler-Mächel.

Für Paul Dosch-Gilbert, der sich vor 13 Jahren freute, in eine verkehrsberuhigte Wohnstraße zu ziehen, und seine Frau Kathrin Gilbert ist die Situation kaum noch erträglich. „Ich habe mir gerade eine Lüftung eingebaut, weil Fensteröffnen durch den Lärmpegel überhaupt nicht funktioniert“, sagt Dosch-Gilbert. Zunehmend schwerere Fahrzeuge, auch mit Anhänger und Transport hätten darüber hinaus Spuren auf der Straße hinterlassen: eingedrückte Pflastersteine und Löcher im Asphalt. Nun hoffen die Anwohner, dass der Vegesacker Beirat helfen kann und spekulieren schon mal: „Vielleicht mit Pollern, einer Einbahnstraßenregelung, oder gleich Sperrung der Straße für den Durchgangsverkehr.“




August 28, 2020 at 12:00PM
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