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Schlierseer Straße: Bayrischzell will Raser ausbremsen - Merkur.de

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In der Schlierseer Straße in Bayrischzell ignorieren viele Autofahrer die Begrenzung auf Tempo 30, klagen Anwohner. Die Gemeinde will reagieren, muss aber Einschränkungen beachten.

Bayrischzell – Benedikt Häusler würde sich sogar an den Kosten der Temposchwelle beteiligen, wenn diese die Autos neben seinem Haus in der Schlierseer Straße in Bayrischzell auf die erlaubten 30 Stundenkilometer abbremsen würde. „Neben voll beladenden Lastwägen, Bussen und Transporten sind es vor allem leider Einheimische, die täglich vorbeirauschen“, schreibt der langjährige Anwohner in einem Brief an die Gemeinde, den Geschäftsführer Josef Acher kürzlich im Gemeinderat verlas. „Von jung bis alt – es betrifft alle.“

Häuslers Wunsch: Eine Testschwelle aus Kunststoff, direkt vor seinem Haus, damit der Lärm sonst niemanden belästigt. Schlimmstenfalls würde die Gemeinde auf den Kosten sitzen bleiben.

Das Anliegen

Briefe wie den Häuslers hat die Gemeinde mehrere erhalten. Auf der gesamten Schlierseer Straße, besonders aber zwischen Hotel Alpenrose und Steinhof, würden die zulässigen 30 Stundenkilometer häufig deutlich überschritten, berichten Anwohner. Statt den Ort mit der B 307 zu umfahren und über die Seebergstraße in Richtung Zentrum einzubiegen, bretterten sie gefährlich schnell und laut die Abkürzung durch die 30er-Zone.

Ein Problem sahen darin auch Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) und der Gemeinderat. Der Lösung mit der Kunststoff-Temposchwelle konnten sie dennoch nicht zustimmen. Denn die Lage hat mehrere Haken.

Die Haken

Haken eins: Die von Häusler vorgeschlagene Kunststoff-Temposchwelle dürfe nur in Einfahrten und Tiefgaragen verwendet werden, erklärte Kittenrainer. Höchstens für ein abgelegenes Wohngebiet sei sie denkbar. Auf einer Durchfahrtstraße hätten sie aber nichts verloren – auch, weil sie bei der Schneeräumung Probleme machen. Bayrischzell müsse daher andere Lösungen finden. Da kommt Haken zwei ins Spiel.

Bayrischzell hat vor einigen Jahren bereits den größten Teil des Orts zur Tempo-30-Zone erklärt, um Autos zu bremsen. Laut Häusler habe das wenig gebracht. Die Gemeinde hat also schon einen wichtigen Trumpf ausgespielt – und dadurch ihre Optionen eingeschränkt: Sie kann keine weiteren Tempo-30-Schilder aufstellen, weil diese die 30er-Zone aufheben würden. Die Gemeinde muss also einen anderen Weg finden, Autofahrer an das Tempolimit zu erinnern.

Der Plan

Kittenrainer war das Thema dennoch zu wichtig, um nichts zu tun. Sein Plan: Er will die auf der Straße aufgemalten 30er-Beschriftungen nachzeichnen und zwei weitere hinzufügen. Eine erste Maßnahme, die ganz gut greifen könnte, fand auch Acher. Außerdem will der Bürgermeister zwei Geschwindigkeitsmessanlagen aufstellen. Diese zeigen den Fahrern ihre Geschwindigkeit an und ermahnen sie, wenn sie zu schnell unterwegs sind, zu langsamem Fahren. Die Kosten seien überschaubar. Kittenrainer: „Ich glaube aber schon, dass das was bringt.“ Der Gemeinderat stimmte den Lösungen einhellig zu.

Anderen Optionen zur Geschwindigkeitsbegrenzung erteilte Kittenrainer eine Absage: Er sei kein Freund davon, den Zweckverband innerorts zum Blitzen anzufordern. Auch Verengungen auf der Hauptdurchgangsstraße würden mehr Probleme schaffen, als sie lösen.

Klaus Weilbach (CSU) merkte an, dass die Gemeinde zum Blitzen gezwungen werden könnte: Bringen aufgemalte 30er und Messanlagen nichts, blieben ihr kaum andere Optionen.

Eine Geschwindigkeitsmessung – ohne Blitzer – hat die Gemeinde bereits durchführen lassen, um belastbare Daten zu den gefahrenen Tempos zu bekommen. Man werde das Ergebnis veröffentlichen, sobald es vorliegt, versprach Kittenrainer.




September 03, 2020 at 01:00PM
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